Motivation

Die Erhebung und Verarbeitung von Vitalwerten und Körpermaßen ist ein essentieller Bestandteil der medizinischen Versorgung und spielt insbesondere in Krankenhäusern eine wichtige Rolle. Durch Vitalparameter wird eine initiale Einschätzung der Gesundheit von PatientInnen ermöglicht und sie enthalten wichtige Hinweise auf potenzielle Krankheitsbilder. Sie können als begleitende Informationen bei der Anforderung von Untersuchungen oder der Verordnung von Medikamenten verwendet werden. Auch während der Genesung können sie wichtige Anhaltspunkte bezüglich des Fortschritts geben. Durch die weite Verbreitung von Wearables haben PatientInnen heutzutage zusätzlich die Möglichkeit, ihre Vitalparameter tagesaktuell zu teilen.

Um Vitalwerte und Körpermaße in verschiedenen Systemen verwenden zu können, müssen diese einheitlich und interoperabel zur Verfügung gestellt werden. Derzeit herrscht in Krankenhäusern ein reaktiver Datenaustausch vor, meist basierend auf HL7v2, und externe Geräte lassen sich nur schwer oder gar nicht mit in die Infrastruktur der Krankenhäuser einbinden. Auch mit Hinblick auf die uneinheitliche Kodierung der Vitalparameter ist oft keine systemübergreifende Interpretation der ausgetauschten Daten möglich. Die mit Vitalparametern befasste medizinische Forschung und Versorgung ist somit inhärent limitiert und kann durch die heterogene Datenlandschaft nicht ihr volles Potenzial entfalten. Um dies zu erreichen, trifft dieser Leitfaden Festlegungen zum strukturierten, REST-basierten Austausch von Vitalwerten im Krankenhaus. Mit diesen Festlegungen werden neue, digital unterstützte Anwendungsfälle ermöglicht und die medizinische Versorgung und Forschung im Krankenhaus verbessert.